Zur Ortsbegehung in Hörstein - Baumbestand Friedpark

Duch Befestigung der Sterbetafeln geschädigte Bäume im Friedpark Hörstein

21. Dezember 2017

In unserer Ortsbegehung hatten wir schon festgestellt, dass die Bäume im Friedpark, an denen bereits rundum Sterbetafeln angebracht sind, ganz anders im herbstlichen Laubbestand dastehen, als die weiteren Bäume ohne Sterbetafeln. Es bestand schon zu diesem Zeitpunkt die Befürchtung, dass die Bäume durch das Anbringen der Sterbetafeln mit Nägeln bzw. Schrauben stark leiden und mittelfristig absterben!

Deshalb hat Stadträtin Brigitte Gräbner zum Baumbestand Friedpark Hörstein von einem Absolventen des Studienganges Aboristik eine Meinung eingeholt, die sie auch einer Sitzung des Stadtrates erläutert hat. Hier besteht dringender Handlungsbedarf in der weiteren Anbringung der Sterbetafeln bzw. auch geänderte Anbringung der bereits angebrachten Sterbetafeln

Fachmeinung: Ein Nagel in einem Baum stellt kein Problem bezüglich der Baumvitalität dar. Jedoch bei mehreren Nägeln/Schrauben auf verschiedenen Ebenen und fast im kompletten Umfang des Baumes ist mit Vitalitätsstörungen bzw. Vitalitätseinschränkungen zu rechnen. Die Nägel/Schrauben sind im vorliegenden Fall bis in das Splintholz des Baumes getrieben. Somit werden die Nährstoffleitbahnen (Phloem) verantwortlich für das Dickenwachstum (Kambium) und die Wasserleitbahn (Xylem) geschädigt.

Dabei ist der Schaden bei zerstreutporigen Baumarten wie die Linde höher zu bewerten als bei ringporigen wie die Eiche, weil diese mehrere Jahre auf den Jahresringporenraum zurückgreifen. Demnach wirkt sich der mechanische Schaden länger auf die Leitbahnen und somit auf die Baumvitalität aus.

Lösungsvorschlag: Sterbetafeln sollten so angebracht werden, dass sie nicht unmittelbar mit Nägeln/Schrauben im Stamm verankert sind. Eine Möglichkeit wäre z.B. ein flexibles Band (z.B. Gummiring) an einer Seite hinten an der Sterbetafel - um den Stamm herum – an der anderen Rückseite der Sterbetafel anbringen. Eine weitere Möglichkeit wäre ein Band aus Metall, welches um den Baum gelegt wird, an dem dann die Tafeln angebracht werden. Der Vorteil für den Gummiring: Kein mechanischer Schaden am Baum und passt sich flexibel dem Stammzuwachs an.

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