Naturkundliche Wanderung führte die Alzenauer SPD zum Hahnenkamm

Naturkundliche Wanderung - Wegweiser

09. August 2017

Alzenau: Die diesjährige naturkundliche Wanderung der Alzenauer Sozialdemokraten, zu der SPD-Stadtverband sowie Stadtratsfraktion eingeladen hatten, führte von dem Treffpunkt Parkplatz am Kälberauer Friedhof zum Hahnenkamm. Stadtrat Reiner Krzyzak-Zeller begrüßte die Gruppe der Wanderer und bedankte sich bei dem Leiter der städtischen Umweltabteilung, Herrn Dr. Michael Neumann dafür, dass er die 17. Wanderung in über 20 Jahren für die SPD Alzenau führte. Gleichzeitig begrüßte er den Kandidaten der SPD für den Bundestag, Alexander Mosca Spatz, der die Wandergruppe begleitete.

Die erste Station der Gruppe war der ehemalige Kälberauer Sportplatz. Die Fläche dient als Ersatzfläche für Ausgleichsmaßnahmen der Aufforstung. Deutlich sichtbar ist hier, dass das Areal schon sehr dicht u.a. mit Kiefern und Lärchen bewachsen ist und Pflegemaßnahmen erforderlich werden. Der Spender der Bäume, der verstorbene Ehrenbürger Norbert Bensing, hatte sich ganz bewusst für die Pflanzung der Elsbeere entschieden. Die Elsbeere ist eine seltene Laubbaumart und vielen Menschen unbekannt. 2011 wurde sie zum Baum des Jahres erkoren, sie wird auch "schöne Else" genannt. Ihre besondere ökologische Bedeutung geht von dem weitausladenden, tiefgründigen Wurzelwerk aus, dieses lockert den Boden und festigt das Terrain für benachbarte Baumarten. Elsbeerblüten ziehen auch viele Insekten an und sind eine bedeutende Bienenweide. Die Früchte bieten im Herbst Nahrung für viele bei uns überwinternde Vogelarten. Das Laub verrottet rasch und trägt somit zur Verbesserung des Waldbodens bei (Quelle:www.waldwissen.net). Die städtische Umweltabteilung ist sehr darauf bedacht, die Monokulturen von Fichten oder Kiefern aufzulösen; hier der Bestand ist rückläufig.

Im weiteren Verlauf fielen den Wanderern im Wald die grünen Schilder mit der Bezeichnung Rettungstreffpunkt auf. Es handelt sich hier um definierte Orte, die Mithilfe von Koordinatenangaben Treffpunkte beschreiben. Im Falle eines Unfalls können diese Treffpunkte bei der Kommunikation des Verunfallten bzw. eines Helfers mit dem Rettungsdienst genutzt werden, um das Auffinden des Unfallortes zu erleichtern. Sie dienen vor allem ortsunkundigen Personen der besseren Orientierung und Beschreibung Ihres Standortes im Wald. Geschaffen wurden forstliche Rettungspunkte im Rahmen der „Rettungskette Forst“.

Als weiterer Halt bot sich die Schutzhütte an. Dr. Neumann berichtete von den Problemen in Zusammenhang mit Vandalismus an der Hütte, als diese noch in der Nähe des Schredderplatzes stand. Mit dem neuen Standort haben sich die Schäden und Müllablagerungen reduziert. Dr. Neumann schilderte an diesem Halt, die aus seiner Sicht wesentlichen Funktionen des Waldes. Diese seien insbesondere die Erholungs-, Klimaschutz-, Grundwasserschutz- und Bodenschutzfunktion. Gerade letztere sei bei den in den letzten Jahren zunehmenden Unwettersituationen in steileren Lagen und an Steilhängen von großer Bedeutung und können schlimmere Naturkatstrophen wie z. B. Erdrutsche verhindern.

Die Alzenauer Forstverwaltung geht sehr schonend mit der Ressource Wald um, so wachsen die Holzvorräte an, weil der Einschlag nicht so hoch ist; es wird hier zugunsten der Ökologie auf Gewinnmaximierung verzichtet. Auch werden im Alzenauer Wald Bäume besonders geschützt; man lässt sie stehen, damit sie stark und mächtig werden können. Abgestorbene Bäume wiederum sollen erhalten werden, um die Artenvielfalt zu fördern .Wenn man diese in Ruhe verrotten lässt, fördern sie die Stabilität des Ökosystems.

Der letzte Halt war der Hahnenkamm und damit verbunden die Einkehr in den Berggasthof, um sich mit Speis und Trank zu stärken.

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