Die SPD-Fraktion beantragt die Möglichkeit der Aufstellung von zentralen Plakatwänden zu prüfen.
Denkbar wären etwa vier Stück in der Kernstadt um jeweils zwei Stück in den Stadtteilen. Die Wahlplakate sind in Größe und Form zu normieren und so anzubringen, dass der Platz von allen Parteien gleichmäßig genutzt werden kann. Die Aufstellung sollte dauerhaft angelegt sein und könnte in der „wahlkampffreien Zeit“ als Werbefläche für städtische Veranstaltungen, wie die Burgfestspiele oder das Stadtfest dienen.
Begründung:
Mit Plakaten allein gewinnt niemand eine Wahl. Allerdings ist gleichzeitig die Meinung weit verbreitet, dass ein Verzicht auf eine flächendeckende Plakatierung einen großen Nachteil beim Werben um Stimmen darstellen würde. Zudem ist es fraglich, ob sich eine Botschaft besser verfängt, wenn sie zwanzigmal hintereinander in Form von 20 hintereinander aufgehängten Plakaten wiederholt wird. Belege dafür gibt es keine. Ein Plakat kann keine Antwort auf eine Gegenfrage geben oder eine nicht ganz klare Formulierung erklären. Und trotzdem muss man feststellen, dass die Zahl der ausgebrachten Plakate mit jeder Wahl zunimmt. Damit verbunden gibt es einen stellenweisen ruinösen Wettbewerb um die vermeintlich besten Plätze, der bisweilen absurde Blüten treibt.
Nicht nur, dass es unschön aussieht, wenn jeder Laternenmast und jede sich anbietende freie Fläche mit Plakaten behängt wird, auch aus umweltpolitischer Sicht ist diese Art der Wahlwerbung nicht vertretbar. Auch wenn größtenteils umweltfreundliche und recyclingfähige Plakate zum Einsatz kommen, ist es gemessen an der kurzen Nutzungsdauer eine enorme Verschwendung von Ressourcen.
Neben dem Umweltaspekt müssen auch zeitliche Ressourcen und der manpower-Aspekt berücksichtigt werden. Das flächendeckende Plakatieren bindet viele Kräfte, die im persönlichen Gespräch bessere Verwendung finden würden. Große Parteien können dies stemmen, die zudem mit ihren finanziellen Mitteln durch eine schiere Masse an inhaltlich redundanten Plakaten die bevorzugten Plätze überschwemmen können und so kleinere Parteien verdrängen.
Die Errichtung von zentralen Plakatwänden würde einerseits die Flut an Plakaten massiv eindämmen, andererseits aber dem berechtigten Wunsch der Parteien Rechnung tragen, Botschaften in der Öffentlichkeit zu platzieren. Der Vorschlag von zentralen Plakatwänden ermöglicht somit einen ressourcenschonenderen, umweltfreundlicheren und faireren Wahlkampf.
Antrag auf Aufstellung zentraler Plakatwände zur Begrenzung der Plakatflut im Wahlkampf
Anhang zum Antrag auf Aufstellung zentraler Plakatwände zur Begrenzung der Pla-katflut im Wahlkampf